Montag, 7. November 2016
Ich.
Ich bin emotional, ich bin emotional leicht abhängig zu machen, ich bin mit mir selbst nicht zufrieden, ich bin wütend auf mich selbst, ja manchmal hasse ich mich selbst sogar, sogar öfter als man es denken würde.
Mein Selbstbewusstsein ist kaum existent.
Ich muss etwas ändern.
Wieso diese Erkenntnis?
Ich lernte jemanden kennen, der Kontakt ging grösstenteils nur von ihr aus und wir beide verliebten uns sehr schnell in einander. Ich öffnete mich vollkommen, ich sagte über meine Vergangenheit und alles was ich an dunklen Geheimnissen hatte die Wahrheit. Doch dadurch machte ich mich ungewollt emotional sehr schnell abhängig. Das ganze wurde nur noch schlimmer als meine Angst vor dem Verlust der Liebe wieder einsetzte.
Das ganze gipfelte im jetzigen Wochenende.
Folgende Situation: sie war schon bevor wir uns kannten mit einem Mann intim gewesen mit dem sie nach wie vor eng befreundet war. So weit so unerfreulich. Sie wollte auf eine convention, noch ok. Allerdings hatten sie und er zusammen ein Zimmer gemietet.. zwar mit getrennten betten, aber ich denke jedem sollte klar sein was passiert ist.

Nach dem ersten gute Nacht sagen am Freitag (gegen halb 11) meldete sie sich knapp 13 Stunden lang nicht was zu meiner extrem unbegründeten paranoia führte.
Ich rief sie an. Sie sagte sie würde noch schlafen. Und quasi sofort danach tat mir mein verhalten leid.
Ich bat sie nur kurz mit mir zu reden was sie ablehnte.
Meine Angst wuchs weiter, was in einem Nachrichten-spammen meinerseits endete, was sie nur noch wütender machte und ihr laut ihr Erinnerungen an ihren Ex zurückbrachte.
Letztlich schwieg ich den Rest Des Samstags. Am Sonntag meldete sie sich und sie wollte es so nicht. Ich versicherte ihr das ich an mir arbeiten würde und so eine Situation nie wieder entstehen würde.
Sie sagte sie würde mir noch eine Chance geben, gut. Doch dann gestand Sie mir etwas was mich noch jetzt zum kochen bringt.
Sie hatte anscheinend den Abend am Samstag nur mit heulen verbracht und war so traurig als ihr Kumpel abreiste das sie ihn küsste. Sie sagte es war ein emotionaler Zusammenbruch, was ich verstehe.
Momentan haben wir zwar beide gesagt das wir zwar Gefühle füreinander haben, aber auch das unser gegenseitiges verhalten Nicht gut war. Ich bekam natürlich die Hauptschuld.
Sie sagte auch das der Kuss mit ihm nichts mit ihren Gefühlen für ihn zu tun habe, sondern nur mit dem in diesem Moment größer werdenden drang nach Zuneigung was ich ihr glaubte. als ich ihr sagte das das nicht ok war und das sollten wir weiterhin eine Beziehung führen das nicht wieder passieren darf, woraufhin sie nur antwortete das es bei einem emotionalen breakdown ihrerseits wieder passieren könnte, was mich noch mehr verunsicherte.
Momentan sind wir nicht in einer Beziehung aber warten ab wie es sich zwischen uns entwickelt, aber was kann ich aus dieser kurzen aber intensiven Erfahrung Lernen?

-mein Selbstbewusstsein ist gleich null
-ich verliebe mich zu schnell und verliere mich zu schnell in meiner Freundin.
-ich traue meiner Freundin nicht (obwohl Man dabei auch sagen muss das die Situation schon heftig war und wir uns erst kurz kannten, aber letztlich war ich wieder abhängig)
-ich lasse alles dafür stehen und liegen.

Und das reicht. Ich muss ihr ja fast dafür danken das sie mir die Augen nochmal geöffnet hat.
Ich denke nicht das eine Beziehung mit ihr funktioniert, nicht nach allem was passiert ist, aber ich will das ich aus dieser Abhängigkeit raus kommen kann.
Also: Therapie suchen und daran arbeiten! Damit ich mich ändern kann.

Es würde mich sehr freuen wenn ihr mal eure Meinung zu obiger Situation sagen könntet. Aus meinem Freundeskreis kam ziemlich zwiespältiges feedback.
Danke

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Hm, das ist wirklich eine komische Situation. Ich find's ehrlich gesagt wirklich nicht ok von ihr, ich mein, auch wenn man einen Drang nach Zuneigung hat, kann man trotzdem auch daran denken dass die eigenen Handlungen jemand anderen verletzen könnte.
Und auch, dass sie sagt, dass das wieder passieren könnte find ich doch etwas fragwürdig :/
Allerdings glaub ich auch, dass man die Situation besser einschätzen kann wenn man euch beide kennt

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Ich glaube, ich kann die Situation von deiner Seite aus relativ gut nachvollziehen, ich habe mich auch schon recht ähnlich benommen und habe mit sowas auch schon eine gute Freundschaft kaputt gekriegt.
Die Situation als ganzes fände ich tatsächlich auch fragwürdig, auch wenn es sicherlich sinnvolle Argumente gibt, die für ein Doppelzimmer sprechen, aber wenn man ein Thema emotional angeht, sieht man das nicht zwingend, vollkommen nachvollziehbar, mach dir deswegen nicht zu viele Vorwürfe.
Und bitte, Schuldzuweisungen haben noch nie jemandem weitergeholfen; akzeptiert die Situation wie sie passiert ist, jeder hätte sich bei klarem Verstand besser verhalten können, aber jeder macht seine Fehler und ich finde, dass jeder so ehrlich zu sich selbst sein sollte um selbst einzusehen, was er falsch gemacht hat. Das muss niemand anders beurteilen.

Soweit meine Meinung, wenn du noch einen Ratschlag haben möchtest, lies weiter, wenn nicht, dann nicht :)

Ich denke (keine Garantie an dieser Stelle mangels neuer Freundin seitdem ich mich im Griff habe), dass in einer Situation wie die, die du grade vor dir hast, aufrichtige Ehrlichkeit am meisten weiterhilft, das nächste Mal vielleicht, wenn was vergleichbares kommt eher eine Nachricht wie: "Mir gefällt die Situation grade echt nicht, ich werde Eifersüchtig*, wie das das letzte Mal ausgegangen ist wissen wir beide, also belasse ich das einfach hierbei" und anschließend vielleicht einfach mal das Handy ausschalten und für eine Weile einfach selbst nicht erreichbar sein. Das ist schwierig, ich weiß, aber aus der Entfernung kannst du so oder so nichts ausrichten.

*Zumindest kenne ich das, was du beschrieben hast von mir als Eifersucht, wenn ich dir damit was unterstelle, was nicht stimmt, tut mir das aufrichtig leid.


Pass auf dich auf und versuch nicht, Sachen zu kontrollieren, die nicht in deiner Macht stehen.

(Klinge ich zu stark nach allwissendem Lehrer? x.x Der bin ich nämlich echt nicht :_D)

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Ich danke Dir vielmals für die Antwort. Äussert interessant mal diese Ansicht zu hören. Ich war ja aufrichtig zu ihr am Anfang das ich extreme vertrauensprobleme habe und dass ich in dieser Hinsicht mehr als nur ein bisschen vorbelastet bin. letztlich ist es passiert wie es passiert ist. ich hab ihr gesagt dass ich an mir arbeiten muss. Sie sagte:"wir schaffen das schon"
ich weiss dass es naiv war daran zu glauben.. aber es fühlte sich wirklich echt an.

Und jetzt sitze ich an der Arbeit und versuch mein Leben irgendwie zu ordnen. Naja ich weiß was du meinst mit der Kontrolle, aber solange man keine Partnerin hat ist das auch etwas anderes meiner Ansicht nach. Es ging mir auch lange ohne eine Beziehung gut und ich fühlte mich vor allem frei. Doch sobald ich eine sehr nahe Beziehung habe klammere ich und versaue es.
In der Psychologie gibt es dafür eine Bezeichnung: Dependente Persönlichkeitsstörung
Wer will darf googeln. Es wirkt sehr als hätte ich diese Art von Symptomen, mit einer besonderen Gewichtung auf das Thema Eifersucht.
Letztlich will ich nicht mehr so sein und ich danke dir für den Tipp. Aber es sind schon genug meiner Beziehungen daran gescheitert, es wird Zeit richtige Hilfe entgegen zu nehmen

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